GERSTE

UNSERE OBSESSIVE LEIDENSCHAFT FÜR DIESES GETREIDE

WIE UNSERE OBSESSIVE LEIDENSCHAFT FÜR GERSTE BEGANN


Als unsere viktorianische Destillerie im Jahr 2001 auferweckt wurde, standen wir vor einer wichtigen Entscheidung: sich einfügen in den Status Quo oder das gesamte System neu erfinden.

Unsere ersten Schritte in der Erforschung von Gerste waren wegweisend für unsere Bruichladdich-Destillerie. Wir wollten uns nicht einfach damit zufrieden geben, dass man die Herkunft der Gerste nicht zurückverfolgen konnte, und die Bedingungen des Anbaus nicht transparent waren. Wir wollten dem Ertrag nicht den Vorrang über Geschmack geben. Und wir wollten unserer Neugierde einen höheren Stellenwert einräumen als dem Profit.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten harter Arbeit blicken wir nun auf die Anfänge unserer obsessiven Leidenschaft für Gerste zurück. Lesen Sie mehr über unsere Anfänge und unsere Verpflichtung für die Zukunft.

BEI NULL ANFANGEN

Wir müssen zunächst zugeben, dass unsere Faszination für das Getreide lange vor der Wiedereröffnung der Bruichladdich-Destillerie begann; und zwar zur Jahrtausendwende. Unsere Hauptgründer, Simon Coughlin und Mark Reynier, hatten ein Leben lang Erfahrung im Umgang mit edlen Weinen und den verschiedenen Anbauformen gesammelt.

Nachdem sie in einer Branche gearbeitet hatten, in der jede Facette, jede Bezeichnung, jede Nuance, jeder Ursprung und jede Anbaubedingung unter die Lupe genommen wurde, war ihr Einstieg in den schottischen Whisky eine Revolution. Denn die Welt des Whiskys war, insbesondere zu jener Zeit, nicht mit der des Weins zu vergleichen. Sie war weitgehend auf die Massenproduktion von Blended Scotch ausgerichtet, bei der größere Tanks leicht ausgetauscht werden konnten. Die Produkte wurden standardisiert, damit sie in jedem Land gleich aussahen und gleich schmeckten, und das zu einem möglichst niedrigen Preis.

Für Bruichladdich war das nie eine Option. Wir läuteten lieber eine neue Ära ein. Wir mussten den alten Wegen den Rücken kehren und unseren ganz eigenen Ansatz für den Anbau von Gerste finden.

ARBEIT IN HARMONIE

Seit unseren Anfängen vor 18 Jahren, als wir erstmals mit Gerste experimentierten, haben wir uns nach und nach ein faszinierendes Repertoire an Gerste-basierten Spirituosen aufgebaut. Während diese in unseren Lagerhallen reifen, haben wir es zu unserer Tradition gemacht, jeden neuen Jahrgang zu feiern, wenn er bereit für den Verkauf ist.

Über die Beschäftigung mit unserem wichtigsten Inhaltsstoff kamen wir auch wieder in Verbindung mit der Landwirtschaft und den Herausforderungen, mit denen die Bauern-Community konfrontiert ist. Unsere Gerste beziehen wir von 19 Bauernhöfen auf Islay. Wir sehen, wie die Whisky-Industrie boomt, aber die Bauern-Community selbst im Stich gelassen wird.

Die bisherigen wirtschaftlichen Herausforderungen auf der Insel haben die lokalen Bauernhöfe auf Islay dazu gezwungen, ihre Erzeugnisse zu diversifizieren; zunächst von der Milchwirtschaft zu Rindfleisch und dann zu einem gemischten Angebot. Dabei haben sie bewiesen, dass sie agil und resilient sind. Uns ist aber sehr bewusst, dass die Arbeit auf einer entlegenen Insel, noch dazu an der schroffen schottischen Westküste, es ihnen weiter erschwert, Zugang zu den Märkten auf dem Festland zu bekommen.

DAS ISLAY ÖKOSYSTEM

Die Anbaubedingungen für Gerste auf Islay sind eigentlich alles andere als ideal. Als Destillerie hatten wir den Bauern jedoch einen diversifizierten Markt anzubieten, und dies direkt vor ihrer Tür. Könnte dies woanders nachgebildet werden, mit anderen Getreidearten als Gerste?

Hinter den Kulissen führen wir kleine, aber fruchtbare Experimente hierzu durch. Im Jahr 2017 gaben wir bekannt, dass wir in Zusammenarbeit mit dem Bauern Andrew Jones Islay-Roggen angebaut und destilliert hatten. Ein Experiment, von dem beide Seiten profitieren. Denn Andrew fügt seiner Fruchtfolge ein weiteres Getreide hinzu. So kommt es zu weniger Winderosion. Die Bodenqualität verbessert sich, Feuchtigkeit wird erhalten und Abtragung verringert. Indem er direkt an uns verkauft, hat er einen garantierten Abnehmer für sein Erzeugnis. Und wir kreieren eine geschmacklich intensive Spirituose, die in seiner Herkunft ohnegleichen ist.

Wir finden: Diese Verbindung zu dem Ökosystem von Islay, das heißt, eine symbiotische Beziehung zwischen Landwirtschaft und Brennerei, sollte die Zukunft des Whiskys in Schottland sein.

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EINE RASTLOSIGKEIT, DIE NOTWENDIG IST

Verbindung wurde zu dem zentralen Thema in unserer Erforschung der Gerste. Aus der Verbindung zu einem Inhaltsstoff, aber auch zu einer Bauern-Community erhoffen wir uns eine hoffnungsvolle Zukunft für unser lokales Ökosystem. Unser Traumszenario ist dies: Unser Erfolg führt dazu, dass andere Menschen in Schottland ihre Versorgungskette genauer unter die Lupe nehmen und ihrem eigenen Netzwerk mehr Wert beimessen.

Die kleinen Schritte, die wir begonnen haben, um verantwortungsvoller und nachhaltiger zu werden, lassen uns auch die wahre Bedeutung der Innovation im Scotch Whisky anzweifeln. Wenn wir uns weiterentwickeln und uns den sich verändernden Umweltbedingungen anpassen, sollten wir es zielgerichtet und mit Sinnhaftigkeit tun –sodass am Ende auch andere außer uns davon profitieren. Wir müssen Beziehungen eingehen, von denen beide Seiten profitieren. Wenn unser kleines Land florieren soll, dann ist dies nur möglich in einer gegenseitigen Abhängigkeit von Landwirtschaft, erneuerbaren Energien und Destillerie.

Mit unserem bisherigen Wissen sind wir uns sicher, dass unsere Erforschung der Gerste dauerhaft weitergehen wird. Und noch wichtiger: Es ist eine Arbeit, die über das weltweit komplexeste Getreide hinausgeht und zu einem tiefergehenden Ansatz für die Single Malt Whiskyherstellung führt.

UNSERE REISE MIT DER GERSTE


DIE MEILENSTEINE DER LETZTEN ZWEI JAHRZEHNTE UNSERER OBSESSIVEN LEIDENSCHAFT FÜR GERSTE.

2001

DER BEGINN VON ZU 100 % SCHOTTISCH


Unsere Destillerie wird nach sieben Jahren auferweckt. Wir beginnen unsere Verpflichtung zur schottischen Herkunft und greifen ausschließlich auf Gerste aus zu hundert Prozent schottischer Herkunft zurück. Unser Malzpartner Bairds unterstützt uns hierbei.

2003

DIE ERSTE ERNTE VON BIO-GERSTE


Wir destillieren zum ersten Mal Bio-Gerste. Die Gerste von William Rose und den Mid Coul Farms wird auf Jahre einen besonderen Platz in unserem Bio-Repertoire haben.

2004

DER ERSTE ANBAU VON ISLAY-GERSTE


Der Pionier für Islay-Gerste, Raymond Stewart, baut für Bruichladdich auf seiner Kentraw Farm Gerste an. Im gleichen Jahr wird sie destilliert. Es ist die erste Gerste aus Islay in der jüngeren Vergangenheit, die destilliert wird.

2005

DER ANBAU VON „BERE“-GERSTE AUF ISLAY


Bruichladdich beginnt die Zusammenarbeit mit dem Agronomy Institute in Orkney. Dieses versorgt uns mit Saat für eine alte, sechsreihige Gerstensorte namens „Bere“. Diese Aufgabe führen Bauern auf Islay bis zum Jahr 2009 fort. Ab dann wird sie auf den Orkney-Inseln angebaut.

2010

DIE ERSTE ERNTE VON BIODYNAMISCHER GERSTE


In Zusammenarbeit mit Richard Gantlett von der Yatesbury House Farm ernten wir die erste biodynamisch angebaute Gerste. Es ist die einzige Ausnahme zu unserer Regel, nur auf Gerste aus hundertprozentig schottischer Herkunft zurückzugreifen. Den Anbau von biodynamischer Gerste begannen wir wegen seiner geschmacklichen Eigenschaften. Nun wissen wir aber auch, wie wichtig es für das Landwirtschaftssystem der Zukunft ist.

2014

DER BEGINN DES „REGIONAL TRIALS“-EXPERIMENTES


Hierbei wird die gleiche Gerstensorte in vier verschiedenen Regionen in Schottland angebaut: auf Black Isle nahe Inverness (im Norden), in Turriff in Aberdeenshire (im Osten), in Ransfield in Lothian (im Süden) und auf dem Land unserer Bauernpartner in Islay (im Westen). Mit diesem Experiment können wir die Bedeutung des Terroir für die Whiskyherstellung weiter erforschen.

2017

ISLAY-ROGGEN


Andrew Jones von der Coull Farm baut Islay-Roggen an und wir destillieren ihn – soweit wir wissen, sind wir damit die ersten auf Islay. Roggen könnte für uns zukünftig ein interessantes Getreide für die Fruchtfolge sein.

2017

EXPERIMENTIERSTREIFEN BEPFLANZT


Wir pflanzen 60 verschiedene Gersten- und Weizensorten auf unserem Land an. Wir möchten jedes Jahr neue Sorten anbauen und hoffen, dass wir eine Sorte finden, die mit den besonderen Verhältnissen an der schottischen Westküste besser zurechtkommt.

2018

ERWERB DES SHORE HOUSE CROFT


Wir kaufen rund 7 Hektar ungenutztes Land im Umland unserer Destillerie. Dieses Land werden wir für die Forschung und Weiterentwicklung nutzen, und so unser Landwirtschaftswissen innerhalb der Destillerie vertiefen.

2023

IN PLANUNG: INSTALLATION EINER MÄLZEREI


Wenn wir die Baugenehmigung erhalten, werden wir Mälzereien vor Ort in unserer Bruichladdich-Destillerie aufbauen. Unser Ziel ist es, dass die gesamte Islay-Gerste, inklusive Bere, der Bio-Gerste und den Ernten der Regional Trials hier gemälzt wird.

2030

ZU HUNDERT PROZENT GRÜNE ENERGIE?


Wir überprüfen momentan die Einführung verschiedener Energiequellen aus erneuerbaren Energien. Wir setzen uns mit der Machbarkeit von Gezeitentechnologie, Wasserturbinen und Biomasse-Technologien auseinander; beziehungsweise einer Kombination aus diesen dreien. Wir hoffen, dass wir bis zum Jahr 2030 große Fortschritte mit grünen Energieträgern gemacht haben.

UNSERE REISE MIT DER GERSTE

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Lesen Sie mehr zu unseren Werten, unserem Ethos und unserer Verpflichtung dem Fortschritt gegenüber – also dem, was unsere Bruichladdich-Destillerie ausmacht. Wir haben höhere Ambitionen als einfach Single Malt Scotch Whisky herzustellen und zu verkaufen.

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