Whisky-Glossar
Ein Glossar bestehend aus Wörtern, Redewendungen und Abkürzungen, die in Zusammenhang mit schottischem Whisky und der Whiskyherstellung stehen.
(Nomen)
„Das Alter ist eine Zahl, aber kein Gefühl“, heißt es in Teenieromanzen. Es ist aber auch nicht unbedingt gleichbedeutend mit der Qualität eines Whiskys. Wir geben Whisky immer dann heraus, wenn unser Chefbrenner ihn für vollendet hält; dann, wenn der Charakter dieses Whiskys an seinem optimalen Punkt ist. Nehmen wir zum Beispiel einen Whisky unserer „Barley Provenance“-Serie, wo wir das Aroma der speziellen Gerstensorte wahrnehmen möchten. Hier wird Adam diesen mit großer Wahrscheinlichkeit nach kürzerer Reifezeit herausgeben, sodass der Einfluss der Fässer das Aroma nicht überdeckt.
Ältere oder seltenere Whiskys sind teurer. Und das wurde in der Vergangenheit leicht ausgenutzt. Schließlich wurde extra ein Gesetz geschaffen, wonach nur die jüngste Komponente einer Flasche bei der Altersangabe erwähnt werden darf. Wegen dieses Gesetzes können wir aber nicht die gesamten Rezepturen offenlegen, wie wir es z. B. bei dem The Classic Laddie, der aus verschiedenen Spirituosen besteht, gerne tun würden. Lesen Sie hier mehr zu unserem Streben nach Transparenz.
(Nomen)
Unser Malzpartner in Inverness. Sie mälzen schon seit 1823 Gerste. Beim Mälzen wird das Getreide durch die Keimung der Gerste zu Malz. Zunächst wird die Gerste in Wasser eingeweicht, bis sie keimt. Anschließend wird sie getrocknet, um das Wachstum zu hemmen. Der Mälzer hat die Fähigkeit, die Keimung zum optimalen Zeitpunkt anzuhalten, um die Enzyme zu erhalten, die beim Maischen später extrahiert werden. In der Bruichladdich-Destillerie arbeiten wir seit 2002 eng mit Bairds Maltings in Inverness zusammen.
(Nomen)
Die Bere-Gerste ist eine der ältesten erhaltenen Anbaugetreidesorten in Schottland. Sie ist sechsreihig und nicht zwei- oder vierreihig, wie viele der konventionellen Gerstensorten. Es ist eine robuste Getreidesorte, die auf kargen Böden und unter schlechten Wetterbedingungen wachsen kann. Im Norden Schottland wächst sie bereits seit mehr als 1.000 Jahren. Diese Sorte ist wichtig für uns für die „Provenance“ unseres Whiskys und die Forschung (aufgrund seines genetischen Alters), aber auch für das Aroma.
(inoffizielles Nomen)
Hinter den Namen verbirgt sich unser dienstältester Mitarbeiter, denn er ist bereits seit 1989 für uns im Dienst. Davor arbeitete er in einer Molkerei auf Islay. Er hat immer eine Geschichte parat, ist für sein großes Wissen bekannt und hat eine ruhige Art. Das Haus, in dem seine Mutter geboren wurde, stand damals dort, wo jetzt unser Lagerhaus 12 steht. Sein Geburtsname ist Duncan; der Spitzname Budgie stammt aus seiner Schulzeit in Gorton. Aber niemand kann sich erinnern, wie er zu dem Namen kam.
(Nomen)
Der Standort unseres neuen Lagerhauskomplexes hinter der Destillerie. Vor Fertigstellung dieser Gebäude musste unser Produktionsmanager, Allan Logan, die Entscheidung treffen, unsere Whisky-Produktion herunterzufahren, da wir auf Islay nicht genügend Lagerraum für die Fässer hatten. Er blieb auf dem Standpunkt, dass unser Bruichladdich Whisky nur auf der Insel reifen solle, anstatt diesen zum Festland zu transportieren. Die Reifung auf Islay ist wichtig für die subtile maritime Note der Spirituose. Jedes Lagerhaus in Coultorsay bietet Raum für 10.000 Fässer. Baugenehmigungen haben wir für den Bau von 16 Lagerhäusern insgesamt erteilt bekommen. 12 davon sind fast abgeschlossen und viereinhalb davon stehen schon voller Fässer. Eine enorme Investition auf Islay.
(Nomen)
Eine jahrhundertealte Bauform der Lagerhäuser, bei welcher die Fässer auf der Seite gelagert wurden, nicht mehr als drei Reihen hoch. An ihrem Platz gehalten werden sie mit Holzteilen, die „skeeds“ heißen, und dreieckigen Keilen, die „scutches“ heißen – es handelt sich um mesopotamische Technologie. Diese „Dunnage Warehouses“ haben für gewöhnlich Steinmauern und den natürlichen Dreck auf dem Boden, um die Feuchtigkeit im Lagerhaus zu halten. Dadurch verdunstet weniger Spirituose während der Reifung. Die Logistik in diesen traditionellen Lagerhäusern ist weniger effizient als in palettierten Lagerhäusern oder solchen mit Regalsystemen. Denn die Decken sind um einiges niedriger, sodass keine Maschinen im Gebäude genutzt werden können – das heißt, die meisten Fässer müssen manuell umgelagert werden.
(verb)
Das Entleeren der Whiskyfässer nach der Reifung. Der Whisky wird über das Spundloch in den Trog geleert, worüber ein feines Gitter gelegt ist. Dieses fängt jedwede Teilchen Kohle auf, die sich vom Inneren des Fasses gelöst haben.
(Nomen)
Das Gefäß, in dem der Whisky reift. In den frühen Zeiten von Bruichladdich wurden diese bei Geschäftsabwicklungen als Warengeld verwendet, zum Beispiel für den Kauf eines LKWs.
(Nomen)
Eine Reihe gestapelter Fässer in einem Lagerhaus.
(Verb)
Der Vorgang, bei dem mit einem Holzhammer auf ein leeres Fass an der Stelle des Spundlochs geschlagen wird. Auf diese Weise wird der Stopfen lose. Das ist schneller, als ihn händisch herauszuziehen. Dies geschieht aber nur bei Bourbon-Fässern. Denn ihre Dauben sind dicker und robuster. Die edleren Weinfässer haben dünnere Dauben, die wiederum schneller Risse bekommen oder brechen.
(Nomen)
Die feinen Härchen oder Borsten der Gerste, die der Samenausbreitung, dem Vergraben und der Photosynthese dienen. Laut dem Unternehmen Haystack Mountain haben die meisten Gerstensorten längere Grannen; deren Aussehen und Länge unterscheidet sich jedoch von Gerstensorte zu Gerstensorte. Von den Gerstensorten sagt man, dass sie „sich durch ihre Grannen ausdrücken“.
(Nomen)
Ein Mikroorganismus, mit dem die zuckerhaltige Flüssigkeit, auch Würze genannt, nach dem Maischen fermentiert wird. Die Zugabe von Hefe zu der Würze in unserem Gärtanks aus Holz wird im Englischen auch „pithing“ genannt. Nach einigen kontrollierten Experimenten, um die beste Hefesorte zu finden, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Mischung aus schnell und langsam gärenden, feuchten Presshefen für die Verlängerung des Aktivierungszustands am besten funktioniert.
(Nomen)
Ein Instrument im Alkoholtresor („Spirit Safe“), mit dem die Dichte („gravity“) einer Flüssigkeit gemessen werden kann, um den Alkoholgehalt zu verzeichnen. Unser fähiges Produktionsteam benötigt diese Informationen, um den optimalen Zeitpunkt für den Schnitt der Spirituose in Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf zu bestimmen. Unser Team im Lagerhaus nutzt auch Hydrometer, um den Alkoholgehalt im Whisky während der Reifung zu überprüfen.
(Nomen)
Die Meeresbucht, die sich vor unserer Destillerie vom Süden zum Westen der Insel erstreckt. Loch Indaal bedeutet so viel wie „Meeresbucht der Verspätung“ – denn Schiffe, die die Bucht für besseren Schutz ansteuerten, verspäteten sich anschließend oft mehrere Tage.
(noun)
Der Name für den Mittellauf („middle cut“), bevor dieser im Fass reift. Die „New-Make“-Spirituose muss im Fass mindestens drei Jahre und einen Tag reifen, bevor sie gesetzlich als Whisky bezeichnet werden kann. Die „New-Make“-Spirituose bei Bruichladdich hat einen unverkennbaren leichten und blumigen Charakter, der an grünen Apfel und Birne erinnert. Dieser entsteht durch die langen, schwanenhalsigen Brennblasen und die langsame Destillation.
(Nomen)
Die Quelle auf der Octomore Farm war früher die Wasserquelle des Dorfs Port Charlotte. Heute wird das Wasser an Werktagen von dem Bauern James Brown im Tal abgeschöpft und zur Destillerie gebracht. Dieses Wasser wird für die Abfüllung verwendet, um den Whisky auf den gewünschten ABV zu bringen, wenn er nicht in natürlicher Fassstärke abgefüllt wird. Das Octomore Quellwasser wurde durch uralte Steine gefiltert und ist pur ohne chemische Stoffe – einfach nur hundert Prozent Islay-Wasser.
(Nomen)
Diese sind besser bekannt als „Refill“-Fässer – also Fässer, die bereits mehr als zweimal befüllt wurden. Diese Fässer tragen noch geringe Mengen an Zucker und anderen Komponenten, aber sie haben keinen so großen Einfluss auf den Charakter einer Spirituose wie „First Fills“ oder „Second Fills“. In „Plain oak“ Fässern reift häufig älterer Whisky, der eine lange Reifezeit hat. Sie werden ausgewählt, damit das Fass keinen zu ausgeprägten Einfluss auf die Spirituose hat. In den Bruichladdich Lagerhäusern werden „Plain oak“ oder „Refill“-Fässer in unserer Farbe Laddie Aqua gestrichen.
(Nomen)
Nachdem eine „New Make“-Spirituose in ein Fass gefüllt wurde, wird dieses in ein angeschlossenes Lagerhaus für die Reifung gebracht. Damit eine Spirituose gesetzlich „Whisky“ genannt werden darf, muss sie mindestens drei Jahre und einen Tag in einem Fass gereift haben. Bei Bruichladdich findet der gesamte Prozess auf der Insel statt, und zwar in unseren Lagerhäusern vor Ort, in Coultorsay und Port Charlotte.
Die Zeit, in der die „New Make“-Spirituose mit dem Fass interagiert, verändert sie in Sachen Geschmack, Farbe und Aroma. Durch die Interaktion mit dem Holz und die Verdunstung von Spirituose durch das Holz in die Luft, bekannt als „Angel‘s share“, erhält der Whisky Charakter. Was genau bei der Reifung vor sich geht, ist äußerst komplex. Ein volles Verständnis für alle Prozesse liegt noch gar nicht vor. Zehn unserer Fässer werden momentan von Prof. Otto Hermelin der Stockholm University analysiert, um ein tiefergehendes wissenschaftliches Verständnis dessen zu erlangen, was während der Reifung vor sich geht und wie bestimmte Bedingungen im Lagerhaus sich darauf auswirken.
(Nomen)
Ein französischer Begriff, der insbesondere in der Weinbranche verwendet wird. Er beschreibt, wie das Klima, der Boden und das Terrain einer Anbauregion für Weintrauben den letztendlichen Charakter des Weins beeinflussen. Wird der Anbau von Gerste unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, wirft dies größere Fragen auf: Was wurde angebaut, und wie? Wo und von wem?
Bei Bruichladdich sind wir davon überzeugt, dass Terroir wichtig ist. Ein Whisky sollte davon erzählen, wo er herkommt. Dadurch erhält der Whisky subtile Nuancen und es entsteht Vielfalt im Geschmack, Aroma und der Textur des Whisky. Außerdem motiviert uns dies, Inhaltsstoffe mit größerer Transparenz und Verantwortung auszuwählen.
(Nomen)
Ein langes Rohr, traditionell meist aus Kupfer, mit welchem sich eine Probe aus dem Fass entnehmen lässt. Dieser Stechheber kommt häufig im Lagerhaus zum Einsatz. So können über das Spundloch Whiskyproben entnommen werden, ohne dass der Inhalt eines Fasses entleert werden muss.
(Nomen)
Der Name der Flüssigkeit mit niedrigem Alkoholgehalt, die aus der fermentierenden/fermentierten Würze entsteht, wo der Zucker durch die Hefe zu Alkohol umgesetzt wird. Unsere Maische gärt durchschnittlich 72 Stunden. Hier entsteht eine bierähnliche Substanz mit 6-8 % ABV. Dieser Prozess findet in einem unserer sechs Gärtanks statt. Sie bestehen aus Douglas Fir Holz. Dieses eignet sich gut für die Regulierung der Hitze während der Fermentation.
(Nomen)
Das Längenmaß, mit dem wir bestimmen, wie viele Gallonen Wasser sich in unseren Brautanks im Mash House befinden. 1 Zoll = 44 Gallonen Wasser
- A
-
ALTER
- B
-
BAIRDS MALTINGS
-
BERE-GERSTE
-
„BUDGIE” / „THE BUDGIE”
- C
-
COULTORSAY
- D
-
DUNNAGE
- E
-
ENTLEERUNG
- F
-
FASS
-
FASSREIHE
-
FLOGGING
- G
-
GRANNEN
- H
-
HEFE
-
HYDROMETER
- L
-
LOCHINDAAL
- N
-
„NEW-MAKE“-SPIRITUOSE
- O
-
OCTOMORE QUELLE
- P
-
PLAIN OAK
- R
-
REIFUNG
- T
-
TERROIR
- V
-
VALINCH
- W
-
WASH
- Z
-
ZOLL
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