EIN LEITFADEN FÜR DAS ZÄHLSYSTEM BEIM OCTOMORE


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In unserer Destillerie gibt es nur ein paar verbindliche Regeln. Unser Bekenntnis zu unserer tief verankerten Philosophie ist nicht verhandelbar. Aber in manchen Situationen neigen wir gelegentlich auch mal zum Unsinn. Wir tendieren manchmal zu einem Wettbewerb über die bizarrste Abfüllung oder uns unterläuft hier und da ein Fehler (wie das eine „t“ in „Hannett“ auf der Octomore OBA-Dose). Mal abgesehen von diesen Schnitzern, die uns nur menschlich machen, und unserem leicht ausgeprägten Chaos, streben wir gelegentlich auch Verstand und Logik an. Was unser Zählsystem in der Octomore-Serie angeht, haben wir uns in den letzten Jahren einen gewissen Rhythmus angewöhnt.

.1

– Unsere Octomore .1 Editionen sind aus hundertprozentig schottischer Gerste destilliert. Hauptsächlich sind sie in ehemals amerikanischen Eichenfässern gereift sowie zu unterschiedlichen Anteilen in entweder ehemaligen Bourbon-Fässern oder ehemaligen Tennessee Whiskey-Fässern. Sie sind der Rückhalt jeder neuen Serie – denn sie zeigen den rohen Charakter der reinen Octomore Spirituose, in Ausgewogenheit gebracht durch den zurückhaltenden Einfluss der amerikanischen Eiche.

.2

– Unsere Octomore .2 Editionen sind aus hundertprozentig schottischer Gerste destilliert, wie bei ihrem .1 Gegenpart. Der entscheidende Unterschied ist die Reifung in europäischen Eichenfässern. Etwas in der Richtung wie Ex-Amarone, Ex-Sauternes, ehemals österreichische Süßweine oder ähnliches. Für jede Edition wird eine unterschiedliche Zusammenstellung der Fässer ausgewählt. Diese Entscheidung liegt einzig und allein in den Händen unseres Chefbrenners.

.3

– Octomore .3 Editionen werden aus zu hundert Prozent Gerste aus Islay destilliert. Die Gerste hierfür baute unser Freund, der Bauer James Brown, auf seinem Land an; sie stammt also von einem Bauernhof und ist von einem Jahrgang abgefüllt. Die Octomore Farm steht etwa drei Kilometer südlich von unserer Bruichladdich-Destillerie. Die Serie verdankt ihren Namen diesem Bauernhof, auf welchem die Montgomery Familie im frühen 19. Jahrhundert eine Destillerie hatte, die jedoch unter einem schlechten Stern stand. Diese Whiskys reifen generell in einer Mischung aus ehemals amerikanischen und ehemals europäischen Eichenfässern – dies kann sich aber von Edition zu Edition ändern.

.4

– Unsere .4 Edition hielt erstmals mit unserer 7. Serie des weltweit am stärksten getorften Single Malt Einzug. Die .4 Abfüllungen leiten erstmals ein in die würzige Ungeschliffenheit und die Noten von Tannin der amerikanischen Weißeiche („Virgin Oak“). Diese Editionen können eine Reifung in amerikanischen Weißeichenfässern in Kombination mit amerikanischen Eichenfässern beinhalten, oder gelegentlich auch eine vollständige Reifung in amerikanischen Weißeichenfässern. Und ab und zu, nur damit Sie nicht so leicht mitkommen, tauschen wir die .4 mit einer 10-jährigen Spirituose aus. Ganz einfach, oder?

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